Die Produktentwicklung bei Meierhofer durchläuft eine agile Transformation. Seit einiger Zeit arbeiten die Kolleg*innen nun schon in Scrum Teams, die vorwiegend fachlich geschnitten sind, damit jede Softwarelösung eine eindeutige Heimat hat. So gibt es beispielsweise ein Team für die Lösungen aus dem Ambulanz- und Pflegebereich, eines spezialisiert auf M-PDMS, für die Medikation und so weiter. Die Teams setzen sich aus Mitarbeitenden mit unterschiedlicher Expertise zusammen, beispielsweise aus Entwickler*innen, Produktmanager*innen sowie Kolleg*innen aus dem Testing und der Qualitätssicherung. Natürlich braucht jedes dieser Teams auch einen Scrum Master, sodass seit einiger Zeit hauptberufliche Scrum Master in unsere Reihen gehören. So wie Sabina Scharl, die seit Juni 2022 in dieser Position bei Meierhofer tätig ist. Im Interview erklärt sie, was sich hinter der Jobbezeichnung, die mittlerweile in aller Munde ist, verbirgt.
Du kommst ursprünglich aus einer ganz anderen beruflichen Sparte. Warum hast du dich für eine Weiterbildung zum Scrum Master und Agile Coach entschieden?
Nach dem Abitur wollte ich zunächst etwas Praktisches machen und habe mich für eine Ausbildung zur Mediengestalterin entschieden. Mit dieser Basis habe ich mich durch alle Bereiche von der Grafikerin bis zur Senior Art Director gearbeitet. Auf meinem Weg konnte ich viel Erfahrung in der Zusammenarbeit mit Menschen sammeln und auch die Unterschiede zwischen kleinen Familienunternehmen bis hin zu Großkonzernen erleben. Dank dieser Vielfalt an Erfahrungen kann ich gut erkennen, was ich in der Zusammenarbeit als erfolgreich und was als äußerst dysfunktional erlebt habe. Letztlich habe ich festgestellt, dass mich in meinen Projekten die Organisation der Zusammenarbeit und das Zwischenmenschliche immer mehr faszinierten. So habe ich mich schließlich genau darauf spezialisiert und mein gutes Grundgespür mit der Weiterbildung zum Scrum Master und schließlich zum Systemischen Business Coach noch weiter untermauert.
Die Aufgabe eines Scrum Masters besteht darin, aus Einzelpersonen ein gut funktionierendes Team zu formen.
Sabina Scharl
Du bist bei Meierhofer als Scrum Master für eines der Produktentwicklungsteams tätig, obwohl du selbst keine Erfahrung in der Entwicklung hast. Warum ist ein Scrum Master ohne Entwickler-Background geeigneter und worin liegt der entscheidende Unterschied aus deiner Sicht?
Die Aufgabe eines Scrum Masters besteht darin, aus Einzelpersonen ein gut funktionierendes Team zu formen. Dieses Team wird vom Scrum Master gecoached, sodass die Teammitglieder ihre Arbeit im Team bestmöglich ausführen können. Ist ein Scrum Master zu sehr in die technischen Themen involviert, ist er/sie nicht unvoreingenommen und mischt sich zu oft in die inhaltlichen Themen ein. Auch sieht man oft, dass ein Scrum Master mit Entwickler-Background fremde Aufgaben übernimmt, nur weil er/sie diese erledigen kann. Das ist nicht hilfreich für das Team, denn das Team muss seinen eigenen Weg finden.
Warum hast du dich für Meierhofer entschieden?
Ich habe viel darüber nachgedacht, was ein Job und ein Arbeitgeber aufweisen müssen, damit ich mich wohl fühle. Für mich sind es eine offene, wertschätzende Kommunikation und Aufgaben, die man selbstverantwortlich erledigen kann und dabei etwas Sinnvolles tut. In meiner Rolle unterstütze ich Menschen bei der Entwicklung einer Software, die die im Gesundheitswesen Tätigen unterstützt. Das zahlt auf mein Bedürfnis nach Sinnerfüllung ein.
In welchem Scrum Team bist du tätig?
Ich bin Scrum Master im A-Team, das an der Entwicklung einer Abrechnungslösung für das Krankenhausinformationssystem M-KIS von Meierhofer arbeitet. Das Team besteht aus sechs Full Stack Entwicklern, einer Testerin, einer UI/UX-Designerin, einem Product Owner und mir als Scrum Master. Wir organisieren unsere Zusammenarbeit nach den agilen Werten mit dem Scrum Framework.
In meiner Rolle unterstütze ich Menschen bei der Entwicklung einer Software, die die im Gesundheitswesen Tätigen unterstützt. Das zahlt auf mein Bedürfnis nach Sinnerfüllung ein.
Sabina Scharl
Welche Chancen siehst du in der agilen Transformation der Produktentwicklung bei Meierhofer?
Mit der agilen Transformation bei Meierhofer stärken wir das Unternehmen. Das enorme Wachstum und die immer neuen Herausforderungen haben zur Folge, dass wir unser Rollen- und Aufgabenverständnis schärfen müssen. In diesem anspruchsvollen Umfeld können wir uns mit Klarheit und einem offenen Mindset die Zusammenarbeit erleichtern. Ich bin der Meinung, dass wir nur durch transparente Kommunikation, flüssige teamübergreifende Arbeitsabläufe und vorausschauende Planung, solide Arbeitsergebnisse für unsere Kunden erzielen können – das ist eine Chance, die ich in der agilen Transformation sehe. Mit einem agilen Mindset können wir uns zudem schneller auf die aktuellen Marktbedingungen einstellen und unsere Planung kontinuierlich anpassen, um den stets wechselnden Anforderungen gerecht zu werden.
Welche Herausforderung hast du aktuell zu meistern?
Meierhofer wächst seit über 35 Jahren und hat sich erfolgreich im Markt etabliert. Natürlich hat sich auch die Softwareentwicklung in dieser Zeit stark verändert. Hier spürt man aktuell die Unterschiede, wie jede*r auf die agile Transformation blickt. Alle dabei mitzunehmen, sodass sich jede*r damit wohlfühlt – besonders wenn sich Arbeitsabläufe verändern –, ist eine meiner aktuellen Herausforderungen.
Was macht das Arbeiten als Scrum Master in der Produktentwicklung bei Meierhofer so besonders für dich?
Den Spagat hinzubekommen, zwischen „unbequem“ zu sein, ohne „unangenehm“ zu werden. Dabei habe ich mit meinen Scrum Master Kolleg*innen sowie mit den Teamleiter*innen tolle Sparringspartner, um an der Weiterentwicklung der Produktentwicklung bei Meierhofer zu arbeiten. Die Bereitschaft aller die aktuelle Sicht auf Themen nochmal zu hinterfragen, um dann gemeinsam die beste Möglichkeit auszuwählen, macht unglaublich viel Spaß.
Sabina Scharl in Scrum Master in der Produktentwicklung bei Meierhofer.
Madeleine Pannier ist Managerin Marketing und Unternehmenskommunikation bei Meierhofer.