header-slider-khzg.jpg

Das Krankenhauszukunftsgesetz - Ihre Finanzspritze für die Digitalisierung

Software für die entscheidenden Momente

Ihr Partner für die digitale Zukunft

Lösungen für eine patientenzentrierte Gesundheitsversorgung

Meierhofer-Logo

Sie haben Fragen? Rufen Sie uns an!

Sie erreichen uns Mo-Fr von 8.00-18.00 Uhr - D +49 89 442316-0 | AT +43 7435 59170-0 | CH +41 31 33020-80

Sie suchen etwas Bestimmtes?

SAP-Entscheidung bringt Bewegung in den Markt und bietet neue Chancen

01.06.2023

Krankenhäuser in Deutschland stehen vor großen Herausforderungen: Fachkräftemangel, KHZG-Projekte, gesetzliche Anforderungen und Reformen zur Krankenhauslandschaft mit ungewissem Ausgang beschäftigen den ohnehin schon überlasteten Sektor der stationären Gesundheitsversorgung. Darüber hinaus ist der KIS-Markt derzeit heftig in Bewegung und von Übernahmen, Zukäufen und erwarteten Abkündigungen geprägt. So wird zum Beispiel SAP kein Nachfolgeprodukt zur IS-H Abrechnung mehr für Krankenhäuser anbieten.

Entscheidung mit weitreichenden Folgen für Krankenhäuser

Es war schon lange klar, dass SAP die Wartung für die Software SAP ERP Central Component (SAP ECC) – und damit auch für die Industry Solution Healthcare (IS-H) – zum Ende des Jahrzehnts beenden würde. Krankenhäuser konnten sich also darauf einstellen, auf ein Nachfolgeprodukt zu migrieren. Neu ist, dass Krankenhäuser für Abrechnung und Patientenmanagement keine Lösung mehr aus dem Hause SAP erhalten und sich somit einen neuen Anbieter suchen müssen. Darauf hätten viele Häuser sicher lieber verzichtet, weil sie mit der Umsetzung der KHZG-Projekte und anderen Themen ausgelastet sind.

Auch wir bei Meierhofer sind davon ausgegangen, dass SAP ein Nachfolgeprodukt auf den Markt bringen würde. Glücklicherweise haben wir bereits 2016 entschieden, zweigleisig zu fahren und auch unsere eigene Abrechnungslösung neu zu entwickeln. Für IT-Anbieter mit Fokus auf Deutschland bewerte ich die Situation deshalb als Möglichkeit, das Portfolio auszubauen und die Kunden noch ganzheitlicher zu betreuen.

Meierhofer bietet eigene Lösung für Abrechnung

Anders als in Österreich und der Schweiz werden in Deutschland Verwaltungs- und medizinische Systeme nicht getrennt voneinander betrachtet. Deutschland hat viele Dokumentationsvorschriften in der Abrechnung, die aus den medizinischen Bereichen resultieren. Deshalb sollten moderne Patientenmanagement- und Abrechnungslösungen im Idealfall nahtlos in die medizinischen Workflows und Prozesse integriert sein. Viele Daten für diese Module kommen aus dem KIS. Die DRG leiten sich aus der medizinischen Dokumentation ab, aber auch die Dokumentation von Komplexbehandlungen oder Zusatzentgelte bei bestimmten Medikamenten liefern erlösrelevante Daten. In unserem M-KIS lösen die dokumentierten Leistungen automatisch erlösrelevante Ereignisse aus, die an die Abrechnung übermittelt werden.

Da sich die Abrechnung also unmittelbar aus der medizinischen Dokumentation ableitet, macht es Sinn, dass wir als KIS-Anbieter eine Abrechnungslösung anbieten, die tief integriert ist in die M-KIS Landschaft. M-KIS kann also in den Märkten Österreich und Schweiz ohne und in Deutschland mit Abrechnungsmodul installiert werden.

M-KIS kann alle Abrechnungsarten

Die ERP-Module der SAP bleiben dem Krankenhaus nach wie vor erhalten. Es verschiebt sich lediglich die Schnittstellenlinie Richtung KIS. Mit M-KIS werden schon heute die Abrechnungsdaten vollständig an das Accounting übergeben. Nun erfolgt die Kommunikation an die Kostenträger und die Rechnungsstellung über unsere eigene Abrechnungslösung. Mehr ändert sich nicht.

Unsere Kunden reagieren sehr positiv auf erste Entwicklungen, die wir auf den Kundentagen im November 2022 vorgestellt haben. Bei der Software handelt es sich um eine Neuentwicklung, die auf einem SaaS-Modell basiert. Weil wir bereits erste Umsetzungen zeigen können sind wir einer der ersten Anbieter, die für deutsche Krankenhäuser ein passendes Produkt anbieten. Das schafft Vertrauen. Die Pilotierung ist mit eine Fachklinik, dem langjährigen Meierhofer Kunden Charlottenklinik, für 2024 geplant.

M-KIS Patientenmanagement schon jetzt verfügbar

Das Modul für Patientenmanagement ist schon heute in M-KIS verfügbar. Die beiden Asana Spitälern Leuggern und Menziken in der Schweiz und die Unfallkrankenhäuser der AUVA in Salzburg und Linz in Österreich profitieren bereits davon. Der Pilotbetrieb für Deutschland ist für Juni 2023 geplant. Zu den wesentlichsten Funktionen gehören ein Aufnahmedialog für alle Aufnahmearten, der den Aufnahmeprozess stark vereinfacht und noch intuitiver macht.

Der schnelle Weg zum neuen KIS dank Standardisierung

Von der SAP-Entscheidung sind auch Häuser betroffen, die das Krankenhausinformationssystem i.s.h.med von Oracle/Cerner im Einsatz haben, da es auf dem selben Technologiestack basiert. Auch diesen Krankenhäusern stehen Migrationsprojekte im großen Umfang bevor. Die nächsten Jahre werden daher für uns alle, sowohl Krankenhäuser als auch Anbieter, sportlich. Migrationen auf eine neue Technologie sind immer mit viel Aufwand verbunden und kommen im Grunde einem KIS-Wechsel gleich. Daten müssen migriert, Installationsausprägungen definiert und Mitarbeiter*innen entsprechend auf das neue System geschult werden. Kommen dann noch Förderprojekte oder Umsetzungen für gesetzliche Vorgaben hinzu, müssen Ressourcen in allen Bereichen möglichst schonend eingesetzt werden.

M-KIS Now ist unser Angebot in dieser Extremsituation. Wir haben in vergangenen Projekten daran gearbeitet, für die fünf zentralen Prozesse im Krankenhaus Standards zu entwickeln. Daraus ist eine ganzheitliche Lösung entstanden, mit der wir es Krankenhäusern ermöglichen, innerhalb kurzer Zeit ein neues KIS mit überschaubaren Ressourceneinsatz einzuführen. M-KIS Now besteht zu 80 Prozent aus Standardisierung und 20 Prozent Individualisierung. Mit diesem Ansatz reduzieren wir die Komplexität einer KIS-Einführung. Die Kunden sparen Kosten und profitieren von praxiserprobten, digitalen Prozessen. Diese Standards befähigen Krankenhäuser im Übrigen auch zu einem vernetzten Austausch mit anderen Einrichtungen und ermöglichen es Klinikketten, Personal flexibel einzusetzen.

Ich glaube daran, dass wir es auf diese Weise und mit der Erfahrung aus vergangenen Projekten gemeinsam schaffen werden, die DigitalScores der deutschen Krankenhäuser zu verbessern.

 

Dieser Text basiert auf einem Interview aus dem Krankenhaus-IT-Journal 02/2023.

Glossar

SAP IS-H: „IS“ steht für SAP-Branchenlösungen (Industry Solution) „H“ steht für Healthcare

SAP HANA: Bezeichnet die Datenbanktechnologie der neusten SAP-Produkt-Generation. SAP HANA ist eine Technologieplattform und umfasst unter anderem die In-Memory Datenbank

SAP S/4HANA: SAP S/4HANA ist eine ERP-Softwarelösung der SAP SE und Nachfolger des bisherigen Kernprodukts SAP ECC. Das S steht dabei für simple oder suite, die 4 für die vierte Produktgeneration und HANA (High Performance Analytic Appliance) für die zugrunde liegende Datenbanktechnologie. SAP S/4HANA ist also die SAPs Business Suite der nächsten Generation. Sie basiert auf der In-Memory Plattform SAP HANA und umfasst im so genannten "Digitalen Kern" eine ganze Reihe von Applikationen. Diese Kern-Applikationen lassen sich um Cloud-Anwendungen ergänzen, die mit dem digitalen Kern integriert werden können. Neue Anwendungen für beispielsweise die Abrechnung oder das Patientenmanagement könnten von SAP-Partnern entwickelt und hier integriert werden.

i.s.h.med: i.s.h.med (alte Schreibweise IS-H*med) ist ein klinisches Informationssystem von Oracle Cerner, das an der SAP IS-H Branchenlösung für Gesundheitseinrichtungen andockt und so ein Krankenhausinformationssystem (KIS) ergibt. Der Name setzt sich aus „IS“ für SAP-Branchenlösungen (Industry Solution) und „H“, für Healthcare – also Krankenversorgung und Gesundheitsvorsorge – zusammen.

Der Autor des Artikels

matthias-meierhofer-blog.jpg

Matthias Meierhofer ist Vorstandsvorsitzender und Gründer der Meierhofer AG.

Neueste Beiträge dieser Kategorie

Meierhofer bietet eigene Lösungen für Patientenmanagement und Abrechnung

22.06.2023

Kein Horrorjahr für Meierhofer: Rückblick auf 2022

05.12.2022

Das Spital als Unternehmen

10.12.2021

Reif für die Zukunft?

15.10.2021

KHZG: Der Digitalisierungsbedarf ist groß

22.07.2021

Matthias Meierhofer in den Vorstand des bvitg gewählt

30.11.2020

Die Zeit läuft: Wir machen Sie fit für die Telematikinfrastruktur

03.08.2020

Gesundheits-IT im Wandel: Was 2020 für Krankenhäuser wichtig ist

17.01.2020

zurück zur Übersicht