Die Medikamentenverordnung wird digital: Ab 1. Januar 2022 soll in Deutschland das E-Rezept das klassische Rezept auf Papier ablösen. Auch das Krankenhausinformationssystem M-KIS unterstützt das elektronische Rezept und als einer der ersten KIS-Anbieter hat Meierhofer dafür bereits die offizielle Bestätigung durch die gematik und die Zertifizierung durch die KBV erhalten. In diesem Blogbeitrag erfahren Sie, wie durch das digitale Rezept sowohl Ärzt*innen als auch Patient*innen beim Entlassmanagement profitieren.
Patient*innen brauchen oftmals noch über ihren Krankenhausaufenthalt hinaus medizinische Unterstützung – seien es verschreibungspflichtige Medikamente oder ein anschließender Aufenthalt in der Reha beziehungsweise in einer Pflegeeinrichtung. Das Entlassmanagement bildet die Schnittstelle zwischen stationärer und ambulanter Versorgung, in der viele verschiedene Akteure, Leistungserbringer und Kostenbringer eingebunden sind. Dazu gehören Klinikärzt*innen, Hausärzt*innen, Sozialdienst, Reha-Einrichtungen, ambulante Pflegedienste, Apotheken und Krankenkassen. Die Herausforderung für Kliniken ist es, den Patient*innen einen nahtlosen Übergang von der stationären zur rehabilitativen oder pflegerischen Versorgung zu gewährleisten. Die dafür benötigten Patientendaten aus dem Labor und von der Station müssen dabei lückenlos und zentral im Krankenhausinformationssystem vorliegen, damit diese nahtlos an die nächste Einrichtung, Apotheke und die behandelnden Personen weitergegeben werden können.
Digitale Anwendungen können dabei erheblich unterstützen. Durch die Pflicht zur Anbindung an die Telematikinfrastruktur (TI) haben Krankenhäuser nun die Möglichkeit, sich mit den einzelnen Akteuren des Gesundheitswesens digital und sicher zu vernetzen.
Digitalisierung verbessert Kommunikation
Doch in der Praxis ergibt sich ein anderes Bild: Laut E-Health Monitor 2020 von McKinsey & Company kommunizieren immer noch 93 Prozent der niedergelassenen Ärzt*innen in Papierform mit den Krankenhäusern, obwohl sie an die TI angeschlossen sind. Weniger als die Hälfte aller Gesundheitseinrichtungen wie Krankenhäuser nutzt digitale Anwendungen. Dabei sehen die meisten Ärzt*innen den Vorteil der Digitalisierung und wünschen sich mehr Angebote an IT-Lösungen, die nicht nur die internen Klinikprozesse abbilden, sondern auch die Arbeit und die Kommunikation mit den Patient*innen erleichtern. 80 Prozent der Ärzt*innen erhoffen sich dadurch laut McKinsey vor allem eine erhebliche Zeitersparnis.
Patient*innen befürworten E-Rezept
Das elektronische Rezept bedeutet als digitale Anwendung für Ärzt*innen und Patient*innen einen erheblichen Mehrwert, da sie Rezepte schneller und einfacher den Patient*innen zur Verfügung stellen können. Fast zwei Drittel der Patient*innen befürworten die Einführung des E-Rezepts. Auch bei der Generation 65plus hat es mit 60 Prozent eine hohe Akzeptanz.
Wir von Meierhofer sehen uns als führender Gestalter der digitalen Patientenversorgung. Deshalb war und ist es uns wichtig, dass wir die TI-Fachanwendungen zeitnahe unterstützen. Zusätzlich lassen wir sämtliche TI-Fachanwendungen von der gematik offiziell bestätigen. Damit rüsten wir unser Krankenhausinformationssystem M-KIS für alle gesetzlichen Anforderungen und bieten unseren Kunden eine zusätzliche Qualität und Sicherheit.
Bereits im Juli 2021 haben wir für das E-Rezept in M-KIS die offizielle Bestätigung der Konformität durch die gematik erhalten. Am 16. September 2021 haben wir als einer der ersten KIS-Anbieter zudem die offizielle Zertifizierung durch die KBV erhalten, obwohl diese TI-Fachanwendung erst ab dem 1. Januar 2022 verpflichtend anzuwenden ist.
Verordnungen von verschreibungspflichtigen Medikamenten und Arzneimitteln lassen sich durch das E-Rezept nur noch elektronisch ausstellen und per TI übermitteln. In der Praxis funktioniert das folgendermaßen: Wird der*die Patient*in aus der stationären Behandlung entlassen, erstellt die ärztliche Fachkraft im Krankenhaus den Verordnungsdatensatz in M-KIS, signiert diesen per qualifizierter Signatur (QES) und stellt ihn im E-Rezept-Fachdienst ein. Der*die Patient*in kann den Barcode nun auf einer durch die gematik bereitgestellten App erzeugen oder lässt sich den Code gegebenenfalls ausdrucken und kann damit das Rezept in der Apotheke einlösen.
Mehr Sicherheit als auf Papier
Durch bereitgestellte App der gematik lässt sich das E-Rezept zentral von den Patient*innen verwalten. Dass Apotheker*innen nun nicht mehr mit unleserlichen Handschriften oder Ausdrucken zu kämpfen haben, ist dabei nur ein wesentlicher Vorteil. Das E-Rezept sorgt darüber hinaus auch für mehr Sicherheit: Der Fachdienst verwaltet die E-Rezepte auf Basis von FHIR mit RESTful API. Das macht es möglich, dass Rezepte über eine eindeutige Ressourcen-IS (Rezept-ID) adressiert werden. Der Fachdienst überprüft die Validität des Rezepts, inklusive der QES. Alle Zugriffe werden protokolliert. Die Autorisierung für den Zugriff erfolgt über den Token. M-KIS bietet alle erforderlichen Schnittstellen für diesen Verordnungsprozess und kann den Barcode für das E-Rezept erzeugen.
Entlastung des Klinikpersonals bei besserer Patientenversorgung
Im Zuge des Entlassmanagements kann das Klinikpersonal nun direkt ein E-Rezept für benötigte Medikamente ausstellen. Zusätzlich ist es möglich, die neu verordneten Medikamente gleich mit in den elektronischen Medikationsplan zu übernehmen. Apotheker*innen sehen alle Medikamente der Patient*innen auf einem Blick und können dadurch mögliche Wechselwirkungen schneller erkennen.
Der*die Patient*in profitiert vor allem dadurch, dass alle Rezepte jederzeit digital verfügbar sind und keine Abhängigkeit von einer papiergebundenen Verordnung besteht. Auch ohne Nutzung der App hat die TI-Fachanwendung Vorteile. So kann z. B. ein verlorener Patientenausdruck jederzeit auch ohne die Anwesenheit von Ärzt*innen wiederholt werden. Darüber hinaus können Nutzer*innen über die gematik-App vorab bei bis zu drei Apotheken prüfen, ob das Medikament vorrätig ist.
Die Einführung des E-Rezepts bedeutet eine erhebliche Erleichterung für den Klinikalltag und sorgt gleichzeitig für mehr Sicherheit bei der Patientenversorgung.
Christiane Stagge ist Managerin für PR und Unternehmenskommunikation bei der Meierhofer AG.
Der Blogbeitrag ist entstanden mit freundlicher Unterstützung von Manuela Schoska. Manuela Schoska ist Produktmanagerin bei der Meierhofer AG und zuständig für den Themenschwerpunkt Medikation in M-KIS.